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Fiat Lux

Im engeren Sinne ist „Licht“ nur der für das menschliche Auge sichtbare Teil des elektromagnetischen Spektrums. Also Wellenlängen zwischen ca. 380 und 780 nm. So weit, so nüchtern. Dass Licht aber vielmehr ist und auch in der Architektur eine wesentliche Rolle spielt, kann Physik allein nicht erklären. Eine Annäherung.

Licht kann schmeicheln, blenden, verletzen. Vor allem aber ist es essenziell – für die Photosynthese und damit die Produktion von Sauerstoff. Ein Großteil der Pflanzen- und Tierwelt ist darauf angewiesen. Aber auch der menschliche Körper reagiert auf Licht, ganz ohne Chlorophyll. Es beeinflusst seine Stimmung, seine Lust und seine Aktivität.

Sichtbar mehr Wohlbefinden

Der Mensch ist im Prinzip für ein Leben im Freien konzipiert. Jedoch verbringt der Durchschnittseuropäer 90 Prozent seiner Zeit in geschlossenen Räumen. Umso wichtiger wird die Menge des Tageslichts – für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Die Vorschriften und Empfehlungen für eine angemessene Beleuchtung am Arbeitsplatz sprechen hierbei Bände. Demnach sollte im Büro eine Kombination aus Tageslicht, direkter und indirekter Beleuchtung sowie der individuellen Arbeitsplatzleuchte für die nötige Beleuchtung sorgen. Wichtig bei der Lichtauswahl ist die Beleuchtungsstärke. So bezeichnet man das Maß für die sogenannte ortsabhängige Helligkeit, das heißt, wie hell es an einem Ort ist. Sie wird mit der Lux-Zahl angegeben. Je nach Arbeitsaufgabe ist eine unterschiedliche Beleuchtungsstärke nötig. Grundsätzlich ist es jedoch so, dass die Sehleistung besser wird, beziehungsweise die Augen weniger belastet werden, je besser ein Arbeitsplatz ausgeleuchtet ist.

Lux? Was steckt dahinter?

Lux ist die physikalische Einheit der Beleuchtungsstärke. Sie ist vom lateinischen Wort lux für „Licht“ abgeleitet und wird in Lumen pro m² ausgedrückt. 1 Lux ist die Beleuchtungsstärke einer punktförmigen Lichtquelle mit der Lichtstärke 1 Candela (1 cd) in einem Meter Entfernung. Zur Einordung: Ein heller Sonnentag hat 100.000 Lux, ein typisches Büro erstrahlt in 500 Lux, Straßenbeleuchtung erzielt ca. 10 Lux und Mondlicht scheint mit 0,25 Lux auf uns herab.

Licht formt Leben

Sonnenlicht schafft seit Jahrmillionen räumliche und zeitliche Dimensionen. Erst durch Licht wird ein Raum visuell greifbar, gewinnt er an Tiefe. Aber nicht das tatsächlich Gesehene, sondern das persönlich Wahrgenommene ist Grundlage unseres Handelns.

Deswegen verstehen wir unter „gutem Licht“ auch nicht die bloße Verbesserung der Sehverhältnisse. Gutes Licht bedeutet vielmehr eine bewusste und qualitativ hochwertige Gestaltung des Ambientes –im Mittelpunkt steht der Mensch. Mit Licht zu arbeiten, ist daher eine architektonische Aufgabe und zugleich eine Herausforderung an die Sinne.

Architektur formt Licht

Sehen und Licht sind untrennbar miteinander verbunden. Ein Körper, eine Form, eine Skulptur und auch die Architektur leben vom Licht. Sie wird erst durch Licht zum Raum und damit interessant. „Architektur ist das kunstvolle, korrekte und großartige Spiel der unter dem Licht versammelten Baukörper.“ So definierte Le Corbusier die Architektur in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrtausends und wies damit auf die untrennbare Verbindung zwischen den Gebäuden und dem Licht hin, das jene gestaltet und durchflutet.

Offen für die Sinne

Lichtdurchflutete Räume, in denen Tageslicht ein unvergleichliches Ambiente schafft, werden von den meisten als besonders angenehm empfunden. Deshalb sollten Fenster und Fenstertüren so dimensioniert und platziert werden, dass der Innenraum zu jeder Tages- und Jahreszeit idealen Lichteinfall erhält. Fenstergestaltung bedeutet also auch die Gestaltung des Lichts. Es bestimmt die Ästhetik, die Form und die Funktion eines Raums. Und es trägt dazu bei, dass wir Räume nicht nur durch ihre Begrenzung wahrnehmen und ein Raumgefühl entsteht.

Fenster lassen Licht und Luft in unsere Räume und ermöglichen den Blick nach Draußen. Liegen sie z. B. innerhalb der Wandfläche – also nicht bündig mit Fußboden und Decke –, so verändern sie weder die Raumgrenzen noch schwächen sie die Wirkung des Raums. Die Form des Raums bleibt intakt und klar. In der Mitte der Wand platziert, wirkt ein Fenster stabil und optisch organisiert. Wandert es auf eine Seite, entsteht eine interessante Spannung zwischen Fenster und Wand. Mehrere Fenster lassen sich zu einer Komposition zusammenfassen: Nebeneinander angeordnet oder locker verteilt, erzeugen sie eine optische Bewegung in der Wandfläche.

Großrahmige Lichtplanung

Der Wunsch nach lichtdurchfluteten Räumen ist heute aktueller denn je. VEKA hat dieses Prinzip bei Hebe-Schiebetüren konsequent umgesetzt und bietet mit VEKAMOTION 82 ein System, das maximal große Glasflächen und geringe Ansichtsbreiten perfektioniert hat.

Auch Fenster, die sich beinahe über die gesamte Wand erstrecken, haben ihren Reiz. Sie erscheinen nicht mehr als Ausschnitt in der Wand, sondern werden selbst zur Fläche, bei der die Wand die Umrahmung bildet. Werden Fenster direkt an der Wandkante platziert, verschwimmen die Raum­grenzen. Je größer das Fenster, desto weniger klar wirkt die Ecke. Verläuft ein Fenster komplett übereck, verschwindet die Ecke vollends. Übereckverglasungen unterbrechen die Form des Raums und fördern den optischen Kontakt und die Verbindung zu angrenzenden Räumen und Außen­bereichen. Sie geben dem Raum und den betroffenen Wandflächen eine diagonale Ausrichtung. Und wirken dynamisch auf das Raumgefüge.

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