FACETTEN DES LEBENS
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Emotionalität und Funktion durch Farbe erlebbar machen
Physikalisch betrachtet, ist die Definition von Farbe zunächst einmal eher unspektakulär: Sie ist der Sinneseindruck, der beim Betrachter entsteht, wenn Licht einer bestimmten Wellenlänge wahrgenommen wird. Doch was sich so nüchtern anhört, hat in der Entwicklung von Mensch und Tier sowie im Entstehen unserer Kultur maßgebliche Spuren hinterlassen.
Farbe macht den Unterschied
In der Natur übernimmt Farbe einzigartige Aufgaben, von denen Lebewesen auf die unterschiedlichste Weise profitieren. Das beginnt bei Tieren, die sich durch entsprechend gefärbte Gefieder, Felle oder Haut perfekt ihrer Umgebung anpassen, die Mimese. Entweder als Tarnung zum eigenen Schutz oder – im Fall von Raubtieren – zum unbemerkten Anschleichen an ihre Beute. Wie wichtig eine solche Fähigkeit sein kann, zeigen Oktopusse, Seepferdchen oder Chamäleons, denen die Evolution über Jahrtausende die Fähigkeit geschenkt hat, ihre Farbe situativ zu verändern. Im sprichwörtlich starken Kontrast hierzu haben sich Warn- und Signalfarben in der Natur entwickelt. Der sogenannte Aposematismus wird beispielsweise von Insekten wie Wespen oder Raupen, aber auch Pfeilgiftfröschen, Feuersalamandern, Kugelfischen und Muränen genutzt. Sie signalisieren ihrer Umgebung damit: „Ich bin giftig, lass mich in Ruhe“. Faszinierenderweise imitieren auch weniger wehrhafte Spezies dieses Konzept: Sie nutzen auffällige Farben und Muster, um aposematische Arten nachzuahmen und unter den gleichen psychologischen Schutzmantel zu schlüpfen. Beste Beispiele für diese, von Biologen als Mimikry bezeichnete Strategie, sind Schwebefliegen, die Farbe und Muster von Wespen imitieren.
Wir leben in Farbe
Was für die Tier- und Pflanzenwelt gilt, findet sich auch in der menschlichen Natur und Kultur wieder. Farben prägen unsere Wahrnehmung, basierend auf Konventionen, Erfahrungen, gesellschaftlichem Konsens und unserer Prägung durch natürliche Instinkte. So gelten klare Farben als fröhlich, helle Töne als einladend, dunkle Farben als wertig. Grundsätzlich gilt: Farbe lässt niemanden kalt – und die Geschichte der Farben in unserer menschlichen Gesellschaft schreibt sich kontinuierlich fort. So konnte etwa die Punk-Bewegung der 1970er Jahre durch bunte Haare ihre Eltern noch schockieren, während heute selbst Politiker und Prominente Mut zu außergewöhnlichen Farben und Stilen beweisen. Auf dem Automarkt verläuft der Trend genau andersherum. Wo vor 30 Jahren noch kräftige Farben an der Tagesordnung waren, werden heute selbst Kleinwagen vorwiegend in gedeckten Tönen gekauft. So wichtig die Bedeutung von Farbe, so groß der Aufwand exakt den gewünschten Ton zu treffen. Mit Farbsystemen wie RAL, HKS und Pantone versuchen wir, medienübergreifend in der gleichen Farbsprache zu sprechen. Und auch bei Halbtönen wie etwa im Druck oder auf den allgegenwärtigen Bildschirmen ist Präzision gefragt, um Marken, Logos und Bildwelten ästhetisch auf den Punkt zu bringen.
Auf den richtigen Ton bauen
Betrachtet man Architektur als Spiegel unserer Kultur und Gesellschaft, ist es wenig verwunderlich, dass auch hier Farbe eine relevante Rolle übernimmt. Sie erlaubt uns, kulturelle Konventionen in die Architektur zu übertragen. So ist Farbauswahl immer ein stark regional geprägter Vorgang, selbst in moderner Architektur. So werden noch heute etwa in ehemaligen Fachwerk-Regionen oft Fassadengestaltungen gewählt, die eine entsprechende Strukturierung erahnen lassen. Die Komplexität von Architektur eröffnet indes zusätzliche Einsatzmöglichkeiten, die weit über das rein Dekorative hinausgehen. So lässt sich der Gesamteindruck eines Baukörpers maßgeblich durch die farbliche Gestaltung der Gebäudehülle beeinflussen. Strukturen lassen sich wahlweise durch auffällige Farbstellungen betonen oder durch ebenmäßige kaschieren. Hinzu kommen funktionelle Dimensionen: Farbe schafft Orientierung in ansonsten gleichförmigen Formensprachen. In Grönland wurde über Jahrzehnte ein System von Hausfarben genutzt, bei dem öffentliche Gebäude Rot, medizinische Einrichtungen Gelb, Geschäfte Grün und Gebäude mit maritimem Bezug Blau gestaltet waren. Auch gebäudephysikalisch kann die Farbwahl entscheidende Vorteile eröffnen. So schlug der Physik-Nobelpreisträger und US-Energieminister Steven Chu bereits 2009 vor, Dächer und Straßen weiß zu gestalten, um mehr Sonne zu reflektieren und damit Hitzeinseln in Städten zu vermeiden und aufwändige Klimatechnik zu entlasten.
VEKA unterstützt maximale Gestaltungsfreiheit
Das Bewusstsein für Farbe als Dimension des architektonischen Entwurfs ist in der Philosophie der VEKA Produktenwicklung tief verwurzelt. Es entspricht unserem Selbstverständnis, unser Produkte nicht nur funktional und ökologisch, sondern eben auch farblich so auszugestalten, dass unsere Partner aus Architektur und Planung aus dem Vollen schöpfen können. Angefangen bei der Nutzung von Dekorfolien über Oberflächenveredelungssysteme wie VEKA SPECTRAL und VEKA Feinstruktur bis zur smarten Kombination von Metall und Kunststoff bei VEKA AluConnect.
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