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An der Schnittstelle von Innen und Außen

Polysem ist der Fachbegriff für ein Wort mit mehreren, ähnlichen Bedeutungen. „Oberfläche“ ist ein perfektes Beispiel dafür: Sie beschreibt den Abschluss eines Körpers wie etwa die Haut des Menschen, den Flächeninhalt zwei- und dreidimensionaler Körper in Mathematik und Physik, sie ist im übertragenen Sinne die erste Ebene des Kontakts – z. B. als Benutzeroberfläche von Software oder Betriebssystemen – und als Adjektiv ist sie eine wenig schmeichelhafte Charakterisierung.

Fantastische Vielfalt

Besonderes Augenmerk verdienen in jedem Fall die Funktionen, die Oberflächen in den verschiedenen Bereichen erfüllen. Die Haut des Menschen ist hierfür bestes Beispiel: Sie ist das größte Organ, schützt den Körper vor Umwelteinflüssen und vermittelt gleichzeitig lebenswichtige Reize aus der Umgebung an das Nervensystem. Außerdem erfüllt sie beim Stoffwechsel und als Speicher für Feuchtigkeit und Nährstoffe wichtige Aufgaben. Ähnlich verhält es sich bei Pflanzen und Tieren. Hier kommen mit Tarnung und Abschreckung weitere Dimensionen hinzu, die durch so unterschiedliche Oberflächen wie Haut, Fell, Schuppen, Rinde, Borke oder Blätter übernommen werden – mit zum Teil atemberaubenden evolutionären Entwicklungen: Lotus-Effekt, Nesselkapseln zur Selbstverteidigung und aktiv steuerbare Farbwechsel sind nur einige Beispiele dessen, was Oberflächen in der Natur leisten können.

Hinter die Fassade geblickt

Szenenwechsel in die Architektur. Auch hier dreht sich viel um die Oberfläche, schließlich verleiht sie der Farb- und Formensprache eines Baukörpers den Ausdruck. Hinzu kommen die technischen Herausforderungen, die an Baustoffe insgesamt gestellt werden und in der Regel durch die Materialbeschaffenheit, -stärke und -struktur bestimmt werden: Statik, Wärmedämmung, Schallschutz und Nachhaltigkeit sind hier beispielhaft zu nennen. Das heißt, deutlich verkürzt ausgedrückt, dass sich die gewünschte Balance von Ästhetik und Funktion durch das Zusammenspiel von Körper und Oberfläche einstellt. Schon bei ursprünglichen Baustoffen wie Lehm, Holz oder Putz musste daher regelmäßig gereinigt, grundiert, lackiert, lasiert, aufgeraut und wieder versiegelt und im Einzelfall sogar abgetragen und neu aufgebaut werden. So hinterlassen viele der traditionellen Baustoffe mit ihren natürlichen Oberflächen auch haptisch einen Eindruck, den wir als angenehm, warm und insgesamt positiv empfinden, zeichnen sich aber gleichzeitig durch vergleichsweise hohen Pflegeaufwand und die dauerhafte bzw. regelmäßige Notwendigkeit zum Einsatz von Energie und Beschichtungsprodukten aus der Bauchemie aus. Alternativen wie Glas, Stahl oder Beton sind zwar was Funktion, Pflegeaufwand und Langlebigkeit angeht in der Regel attraktive Alternativen – aber ihre Oberflächenwirkung ist eher kühl. Moderne Werkstoffentwicklung hat daher seit Jahren einen deutlichen Schwerpunkt auf die Vereinbarkeit von Funktion und Oberflächenbeschaffenheit gelegt, um das gewünschte Eigenschaftsprofil zu erzielen.

Konzept mit Tiefgang

Mit seinem Bekenntnis zum Werkstoff PVC ist die Oberfläche auch für VEKA eine der zentralen Herausforderungen bei der Produktentwicklung und -optimierung. Mit VEKA SPECTRAL ist es uns gelungen, eine Oberflächenveredelungstechnologie zu entwickeln, die Robustheit, einfacher Pflege, Recyclingfähigkeit und faszinierender Haptik auf einzigartige Weise miteinander in Einklang bringt: VEKA SPECTRAL verleiht PVC eine besondere Struktur, die sich bei Berührung angenehm anfühlt, mit matter Optik begeistert und dank Anti-Fingerprint-Effekt voll alltagstauglich ist. Besonderer Vorteil: Die hervorragende Recyclingfähigkeit des Werkstoffs bleibt ohne Kompromisse erhalten. Denn VEKA SPECTRAL Profile erhalten ihre Farbigkeit durch eine durchgefärbte PVC-Folie, die auf das Profil aufgetragen wird. Anschließend erfolgt ein Lackauftrag mit einem PVC-Substrat, der durch ein Elektronenstrahlverfahren gehärtet wird. Das heißt, das faszinierende Finish besteht zu 100 % aus dem gleichen Material, wie die darunter befindliche Struktur. Für eine Lösung, die das Beste aus zwei Welten verbindet: die Vorteile eines hochmodernen Werkstoffs mit einer Emotionalität und Haptik, mit der wir uns gern umgeben!

Werkstoffe neu bewerten

Die Anzahl der Faktoren, die Qualität von Architektur bewerten, nimmt unaufhaltsam zu. Megatrends wie Zirkularität, Nachhaltigkeit sowie modulares Bauen und der zunehmende wirtschaftliche Druck bringen eine detailliertere Beschäftigung mit einzelnen Werkstoffen mit sich. Dabei eröffnet der technische Fortschritt neue Möglichkeiten: Was in der Vergangenheit als schwer erreichbar galt – zum Beispiel haptisch ansprechende Oberflächenästhetik bei PVC – ist heute möglich. So tragen vermeintlich oberflächliche Entwicklungen wie VEKA SPECTRAL dazu bei, beim architektonischen Entwerfen neue Perspektiven aufzuzeigen. Ähnlich verhält es sich bei VEKA AluConnect, dem Aluminiumfenstersystem mit Kunststoffkern. Denn dank dieser Innovationen lassen sich Materialvorteile von PVC wie hervorragende Wärmedämmung, Kreislauffähigkeit und Langlebigkeit auch in der gewünschten, hochwertigen Ästhetik realisieren. Höchste Zeit also, das Thema Oberfläche mit mehr Tiefgang zu betrachten!

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